Weihnachtskrippen im Piemont

Ob klein oder aufwändig, ob handwerklich oder mechanisch: Krippen im Piemont sind stets ein beeindruckendes Schauspiel. Die traditionellen Darstellungen der Geburtsstunde, die ab der Adventszeit überall in der Region aufgestellt werden, umfassen mehr als 200 Figuren, die handwerkliche und bäuerliche Traditionen und Berufe abbilden. Auf dem Weg zur Unterkunft der Heiligen Familie treffen wir auf den Sardellenhändler aus dem Maira-Tal und den Keramikhändler aus Castellamonte, und in Anbetung des Jesuskinds begriffen sehen wir den Schornsteinfeger aus den Bergtälern und den Schirmhersteller aus Vergante. Ein typischer Vertreter des frommen Volkes ist Gelindo, ein aus dem Monferrato stammender Hirte und Bauer, der der Überlieferung nach Josef und Maria half, die Geburtsgrotte Jesu zu finden, und der in der Krippe stets neben der Heiligen Familie zu finden ist.

Von Anfang Dezember bis zum Dreikönigstag können Sie die piemontesischen Krippen auf einer Wintertour entdecken, die kuriose und originelle Raritäten umfasst, wie z.B. die Riesenkrippe von Marchetto mit über 200 lebensgroßen Figuren, die die Besucher auf eine Entdeckungsreise durch das historische Bergdorf in der Gegend von Biella begleiten.

In der Gegend von Cuneo erwachen die Krippenfiguren dank der mehr als 200 Komparsen zum Leben, die die fantastische lebendige Krippe in Prea, einem Ortsteil von Roccaforte Mondovì, beseelen und in den Weilern des Dorfes traditionelle Handwerkskünste in Szene setzen.

Im Sessera-Tal, eingebettet zwischen den Gebieten von Vercelli und Biella, liegt Postua, ein rekordverdächtiges kleines Dorf, das jedes Jahr zahlreiche Besucher mit der bezaubernden Atmosphäre von über 200 Krippen bei gerade einmal 500 Einwohnern anzieht.

Der Lago Maggiore bietet das originelle Schauspiel der Krippen auf dem Wasser, die von den Einwohnern angefertigt und in den antiken Brunnen und öffentlichen Waschhäusern aufgestellt werden, die Crodo mit den umliegenden Bergdörfern verbinden. In Cannobio und Verbania Suna sind die versunkenen Krippen besonders eindrucksvoll, während in Verbania Intra der Sand des Flusses Toce und die Kreativität einer Gruppe spanischer Bildhauer eine originelle Krippe aus rund 50 Tonnen Sand entstehen lassen. In den Ossola-Tälern, in Ornavasso, ist die Krippe in der Weihnachtsmanngrotte eine große, gespiegelte Darstellung, mit beweglichen Hirten und echtem Schnee. In Turin hingegen wird das Weihnachtsfest mit der farbenprächtigen Krippe von Emanuele Luzzati eingeläutet.

Eine festliche Weihnachtsatmosphäre herrscht auch in den königlichen Residenzen mit der großen mechanischen Krippe und dem Veranstaltungsprogramm „Natale è Reale“ („Königliches Weihnachten“) im Jagdschloss von Stupinigi, während die Reggia di Venaria den prächtigen Rahmen für die „Königskrippe“ bildet und in den Langhe das Schloss von Govone sich jedes Jahr in ein magisches Weihnachtsdorf verwandelt.

 

Ph. Credits: Historische Krippe von Cavallermaggiore (CN)