27 #Piemontestories | Der authentische Geschmack der piemontesischen Alpen

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Köstliche Polenta und himmlische Käsesorten, aber nicht nur: Nach einem Tag im Schnee können Sie in Berghütten und Trattorien mit typischen Rezepten der okzitanischen, waldensischen, frankoprovenzalischen und walserischen Kultur den wahren Geschmack der Alpen entdecken.

Der Geschmack der piemontesischen Alpen ist überall unverkennbar. In der Umgebung des UNESCO-geschützten Sacro Monte di Oropa ist die cremige „Polenta concia“ der Bielleser Alpen mit einheimischem Vollfettkäse und mit geschmolzener Butter serviert, der Klassiker. Vor den Toren Turins, in den Susa-Tälern, können Sie Gofri probieren, zwischen zwei glühenden Eisen gebackene Waffeln, die mit Wurst, Käse oder süßen Belägen serviert werden; köstlich sind auch die Cajettes, gratinierte Gnocchi aus dem Ofen, Kastanien- oder Grissini- und Toma-Käse-Suppen, in Heu gegarter Schinken und köstliche Käseprodukte wie der Blu del Moncenisio und der Plaisentif, der „Veilchenkäse“.

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In den Tälern von Cuneo verschmelzen die piemontesische, französische und okzitanische Küche. Ein Beispiel hierfür sind die Gnocchi aus dem Varaita-Tal aus Kartoffeln und Mehl, die mit Tomino-Käse angereichert und mit Alpenbutter oder Käsefondue serviert werden. Im Valsesia lassen sich die traditionellen „Miacce“, hauchdünne, knusprige Waffeln, auf unendliche Weise kombinieren, und in der Torta di Alagna (Alagna-Kuchen) vermischen sich süße und herzhafte Aromen, die typisch für die nahegelegene deutsch-schweizerische Kultur sind; ein weiteres typisches Gericht ist „Uberlekke“, deftiges gekochtes Fleisch, das mit Kartoffeln, Karotten, gegarten Rüben und einer Meerrettichsauce serviert wird. Alpine und Walser Traditionen spiegeln sich auch in der benachbarten Provinz Verbano-Cusio-Ossola mit Roggenbrot und Bettelmatt-Käse wider, der auf einigen wenigen Ossola-Almen hergestellt wird. Im Val Grande, in der Ortschaft Coimo, ist ein Brot nach althergebrachtem Rezept typisch, das hervorragend zur Mortadella Ossolana passt, einem mit Wein und Gewürzen aromatisierten Slow-Food-Präsidium. Und im poetischen Val Vigezzo geben die Hüterinnen des antiken Rezepts die Geheimnisse der „gnoch da la chigiaà“, der sog. „Löffel-Gnocchi“ aus Weizenmehl und Wasser, weiter, einfache Zutaten, die auch die Grundlage der „stinchéet“ (oder „runditt“) bilden. Dieses trockene Gebäck wird mit Salz und Butter auf einer speziellen Stein- oder Eisenplatte gebacken.

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Zu diesem Anlass sind Weine aus dem sogenannten „heldenhaften Weinbau“ der Weinberge in Höhenlage genau das Richtige. Zwischen Carema, Caluso und Piverone, in der Nähe der Stadt Ivrea, werden die DOCG Caluso mit Erbaluce, Spumante Metodo Classico und Passito aus weißen Trauben sowie der Carema DOC aus roten Nebbiolo-Trauben hergestellt. Im Valle di Susa umfasst die DOC-Appellation einheimische Rebsorten wie Avanà, Becuet, Baratuciat (der erste Weißwein des Gebiets) und den aromatischen Vino del Ghiaccio (Eiswein) aus Chiomonte; die DOC-Appellation des Pinerolo-Gebiets umfasst zwischen Bricherasio und dem Val Chisone und Germanasca erzeuge Rotweine: Nebbiolo und Doux d'Henry, Ramie, Avanà, Chatus. Im nördlichen Piemont ist der Prünent, eine autochthone schwarze Rebsorte und ein Klon des Nebbiolo, nennenswert.