Die glorreiche Rückkehr der Waldenser ist die historisch-kulturelle Route entlang der sechs Etappen der epischen Alpenüberquerung im Piemont, die im August 1689 tausend Waldenser und Hugenotten in ihre Heimat im Val Pellice, Val Germanasca und Val Chisone
zurückbrachte, nachdem sie nach dem Edikt von Nantes und den daraus resultierenden religiösen Verfolgungen gegen die piemontesische
protestantische Gemeinschaft drei Jahre lang ins Exil gehen mussten. Heute ist die Route Teil der "Hugenotten- und Waldenserstraßen"
und ist vom Europarat als Europäische Kulturstraße anerkannt.
Von Piccolo Moncenisio bis Bobbio Pellice offenbaren die Dörfer und Städte nach und nach eine Dimension, die den Charme von Bräuchen, Sprachen und Traditionen mit einer besonderen Naturschönheit inmitten von Wäldern und Tälern verbindet. Ein weit verzweigtes Museumssystem trägt dazu bei, das Wissen über das blühende waldensische Kulturerbe in den piemontesischen Tälern zu verbreiten. Dazu gehören das Waldensermuseum in Torre Pellice, das Museum von San Germano Chisone, das von Prali im Val Germanasca, das Museum der Waldenserinnen und das Museum der Odin-Bertot-Schule in Angrogna sowie das besondere Museum der Beckwith-Schule in Pramollo, ebenso wie Kultstätten und Kulturstätten.
Als Zeugnis der historischen Konflikte in diesen Grenztälern steht auf der linken Seite des Chisone-Tals das größte militärische alpine Bollwerk Europas: die Festung Fenestrelle. Die kolossale Mauerarchitektur, die sich über 3 Kilometer auf dem Kamm des Monte Orsiera mit einem Höheunterschied von über 600 Meter erstreckt, ist der Drehpunkt des Verteidigungssystem, das im 18. Jahrhundert von dem Architekten Ignazio Bertola für die Savoyen errichtet wurde. Die Festung, die nach der Chinesische Mauer die zweigrößte ist, kann heute im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Die Wandern-Liebhaber können ihn über den Sentiero die Cannoni (Kanonenweg) erreichen: es geht um einen der Wege im Grünen des Regionalen Naturparks Orsiera Rocciavrè. Zwischen Orsiera und dem Naturpark Gran Bosco von Salbertrand gelegen, ist Usseaux ein echtes Alpenjuwel, das man auf den Themenwegen entdecken kann, die seine 5 Weiler miteinander verbinden. Diese kleine Welt aus gemalten Wandbildern und Sonnenuhren, Intarsienarbeiten und Waschhäusern, Öfen und Mühlen aus dem 18. Jahrhundert wurde zu einem der 14 "schönsten Dörfer Italiens im Piemont" ernannt und ist ein nachhaltiges Dorf im Piemont, sowie Träger der Orangenen Flagge des Touring Club.
Beim Abstieg ins Val Germanasca, auf dem Sentiero del Ramìe (Ramìe-Weg) durch die Weinberge von Pomaretto, macht die Einschienenbahn deutlich, warum dieser Rotwein (Pinerolese Ramìe DOC) "heroisch" genannt wird. Sie wurde vor kurzem eingeführt, um die Bewirtschaftung dieser sonnigen Hänge zu erleichtern. In Prali ist ein Besuch im Ecomuseo delle miniere e della Valle Germanasca ein Klassiker, der die Geschichte der Arbeit der örtlichen Bauern und Bergleute in den beiden Bergwerken Paola und Gianna erzählt.
Für diejenigen, die nie aufhören wollen zu wandern und gerne mehrtägige Wanderungen unternehmen, führt die Route auf den Spuren der Waldenser auch über mehrere Abschnitte der GTA im Piemont (Grande Traversata Alpina) und andere Routen des regionalen Wanderwegenetzes. Nicht zu vergessen ist der Ring der Valli Valdesi, der in 8 Etappen (insgesamt etwa 120 km) von Angrogna nach Bobbio Pellice, Rora', Torre Pellice und Villar Pellice führt.
PH. Impressum Cristina Gallarato