Die Romanik von Biella und Vercelli

In Vercelli kann man im Museo del Tesoro del Duomo (Museum des Domschatzes), das zusammen mit der Bibliothek und dem Kapitelarchiv im erzbischöflichen Palast untergebracht ist, eine große Sammlung von Fundstücken aus den ersten Jahrhunderten n. Chr. aus der Kathedrale St. Eusebius (Bischof von Vercelli im Jahr 345 und späterer Schutzpatron der Stadt), neben sehr seltenen Kodexe, Pergamente und religiöse Gegenstände bewundern. Die Basilika Sant'Andrea, ein frühes Kloster im Zisterzienserstil (13. Jh.), ist eines der frühesten Beispiele einer Mischung aus romanischen und gotischen Elementen im Piemont. Auch die ältesten Kirchen der Stadt, San Bernardo und San Paolo, sind in der Fassade und einem Teil der Kirchenschiffe romanisch. Und wie eine wunderbare Fata

Morgana steht in der Reisfeldlandschaft die Abtei von Lucedio, ein Komplex, der 1123 in Lucedio (Trino Vercellese) von den Benediktinern gegründet wurde, die einen langen Prozess der Urbarmachung des Gebiets unternahmen und ab dem 15. Jahrhundert den Reisanbau einführten.

 

Auf dem tausendjährigen Wegenetz zwischen Canavese und Biella umrahmen die Voralpen und die Serra Morenica befestigte Dörfer wie Magnano mit der schönen Kirche San Secondo (11. Jh.) und romanische Bauwerke wie z. B. die Kirche SS. Pietro e Paolo in Castellengo, die bereits ab 1155 erwähnt und in den folgenden Jahrhunderten mehrmals überarbeitet wurde. In Biella sind prächtige

Beispiele romanischer Architektur das Baptisterium von San Giovanni Battista, das im 10. Jahrhundert auf einem bereits bestehenden römischen Gräberfeld errichtet wurde, und, links daneben, der achtstöckige romanische Glockenturm der ehemaligen Kirche Santo Stefano, die im 5. Jahrhundert gebaut und im späten 19. Jahrhundert abgebrochen wurde. Die 1198 erstmals in einem Dokument erwähnte Kirche San Biagio hat in den Resten der Apsis und in Teilen der Mauer der Nordwand noch Spuren ihres ursprünglichen romanischen Grundrisses. Diese wurde im Laufe der Jahrhunderte wiederaufgebaut und ist dem Schutzpatron der Wollkämmer gewidmet, einer Aktivität, die im Bezirk seit der Vorzeit weit verbreitet war.